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.Und dann der Schnee - er bringtWind von fremder Luftbeschaffenheit, kalt und das Gebein er- alles durcheinander.Es schneit im Januar, aber im Mai nichtschreckend, als käme er aus unbekannten, eisigen Gegenden, viel weniger, und im August schneit es auch, wie du bemerkst.plötzlich durch das Tal fegte, die Temperatur umstürzte und ein Im ganzen kann man sagen, daß kein Monat vergeht, ohne daßganz neues Regiment eröffnete.es schneit, das ist ein Satz, an dem man festhalten kann.Kurz, esgibt Wintertage und Sommertage und Frühlings- und Herbstta-»Schnee«, sagte Joachims Stimme hinter der Glaswand.ge, aber so richtige Jahreszeiten, die gibt es eigentlich nicht bei»Was meinst du mit : Schnee9 ?« fragte Hans Castorp darauf.uns hier oben.«»Du willst doch nicht sagen, daß es jetzt schneien wird?«»Das ist ja eine schöne Konfusion«, sagte Hans Castorp.Er»Sicher«, antwortete Joachim.»Den Wind, den kennen wir.ging in Überschuhen und Winterpaletot mit seinem Vetter inWenn der kommt, dann gibt es Schlittenbahn.«den Ort hinab, um sich Decken für die Liegekur zu besorgen,»Unsinn!« sagte Hans Castorp.»Wenn mir recht ist, sodenn es war klar, daß er bei dieser Witterung mit seinem Plaidschreiben wir Anfang August.«nicht auskommen werde.Vorübergehend erwog er sogar, ob erAber Joachim hatte wahr gesprochen, eingeweiht, wie er warnicht zum Kauf eines Pelzsackes schreiten solle, nahm dann aberin die Verhältnisse.Denn binnen wenigen Augenblicken setzteunter wiederholten Gewitterschlägen ein gewaltiges Schneetrei- Abstand davon, ja, schreckte gewissermaßen vor dem Gedankenzurück.ben ein, - ein Gestöber, so dicht, daß alles in weißen Dampfgehüllt erschien und man von Ortschaft und Tal fast nichts »Nein, nein«, sagte er, »bleiben wir bei den Decken! Ich wer-mehr erblickte.de unten schon wieder Verwendung für sie haben, und Deckenhat man ja überall, es ist weiter nichts so Besonderes oder Auf-Es schneite den ganzen Nachmittag fort.Die Zentralheizungward angezündet, und während Joachim seinen Pelzsack in Be- regendes dabei.Aber so ein Pelzsack ist etwas gar zu Spezielles,versteh mich recht, wenn ich mir einen Pelzsack anschaffe, kä-nutzung nahm und sich im Kurdienste nicht stören ließ, flüch-tete sich Hans Castorp in das Innere seines Zimmers, rückte ei- me ich mir selber vor, als ob ich mich hier häuslich niederlassenwollte und schon gewissermaßen zu euch gehörte.Kurz, ichnen Stuhl an die erwärmten Röhren und blickte von dort unterwill nichts weiter sagen, als daß es ja absolut nicht lohnen wür-häufigem Kopfschütteln in das Unwesen hinaus.Am nächstenMorgen schneite es nicht mehr; aber obgleich das Außenther- de, für die paar Wochen eigens einen Pelzsack zu kaufen.«mometer einige Wärmegrade zeigte, war der Schnee doch fuß- Joachim stimmte dem zu, und so erstanden sie denn in ei-hoch liegengeblieben, so daß eine vollkommene Winterland- nem hübschen, reichhaltigen Geschäft des Englischen Viertelsschaft sich vor Hans Castorps verwunderten Blicken ausbreitete.zwei solche Kamelhaardecken, wie Joachim sie hatte, ein beson-Man hatte die Heizung wieder ausgehen lassen.Die Zimmer- ders langes und breites, angenehm weiches Fabrikat in Naturfar-temperatur betrug sechs Grad über Null.be, und gaben Order, daß sie sofort ins Sanatorium gesandtwerden sollten, ins Internationale Sanatorium »Berghof«, Zim-»Ist jetzt euer Sommer zu Ende?« fragte Hans Castorp seinenmertür 34.Gleich heute nachmittag wollte Hans Castorp sieVetter mit bitterer Ironie.zum erstenmal in Gebrauch nehmen.»Das kann man nicht sagen«, erwiderte Joachim sachlich.»Will's Gott, so wird es noch schöne Sommertage geben.Selbst Natürlich war es um die Zeit nach dem zweiten Frühstück,im September ist das noch sehr wohl möglich.Aber die Sache denn sonst bot die Tagesordnung keine Gelegenheit, in den Ortist die, daß die Jahreszeiten hier nicht so sehr voneinander ver- hinunterzugehen.Es regnete jetzt, und der Schnee auf den Stra-schieden sind, weißt du, sie vermischen sich sozusagen und hal- ßen hatte sich in spritzenden Eisbrei verwandelt.Auf demten sich nicht an den Kalender.Im Winter ist oft die Sonne so Heimwege holten sie Settembrini ein, welcher unter einem Re-stark, daß man schwitzt und den Rock auszieht beim Spazieren- genschirm, wenn auch barhäuptig, ebenfalls dem Sanatorium132 133zustrebte.Der Italiener sah gelb aus und befand sich ersichtlich scher Stilist wie sonst keiner mehr, ein uomo letterato nachin elegischer Stimmung.In reinen und wohlgeformten Worten Boccaccios Herzen.Von weither kamen die Gelehrten, umjammerte er über die Kälte, die Nässe, unter der er so bitter litt.sich mit ihm zu besprechen, der eine aus Haparanda, ein andererWenn wenigstens geheizt würde! Aber diese elenden Machtha- aus Krakau, sie kamen ausdrücklich nach Padua, unserer Stadt,ber ließen die Heizung ja ausgehen, sobald es zu schneien auf- um ihm Hochachtung zu erweisen, und er empfing sie mithöre, - eine stumpfsinnige Regel, ein Hohn auf alle Vernunft! freundlicher Würde.Auch ein Dichter von Distinktion war er,Und als Hans Castorp einwandte, er denke sich, daß eine mäßi- welcher in seinen Mußestunden Erzählungen in der elegante-ge Zimmertemperatur wohl zu den Kurprinzipien gehöre, - sten toskanischen Prosa verfaßte, - ein Meister des idioma gen-man wolle einer Verwöhnung der Patienten offenbar damit tile«, sagte Settembrini mit äußerstem Genuß, indem er die hei-vorbeugen, da antwortete Settembrini mit dem heftigsten Spott.matlichen Silben langsam auf der Zunge zergehen ließ und denEi, in der Tat, die Kurprinzipien.Die hehren und unantastbaren Kopf dabei hin und her bewegte.»Sein Gärtchen baute er nachKurprinzipien! Hans Castorp spreche wahrhaftig in dem richti- dem Beispiele Virgils«, fuhr er fort, »und was er sprach, war ge-gen Tone von ihnen, nämlich in dem der Religiosität und der sund und schön.Aber warm, warm mußte er es haben in sei-Unterwürfigkeit
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